astrologische Jahresprognose 2022 Jahresvorschau 2022 aus astrologischer Sicht Ein Wort vorweg: Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Auch nicht als Astrologin. Ich weiß nicht, was 2022 in der Welt, in Deutschland, in Berlin geschehen wird und was für Entscheidungen getroffen werden. Aber ich kann anhand der Planetenstände erkennen und einordnen, welche Zeitqualität herrscht, und ich kann interpretieren, wie sich diese Zeitqualität für uns Menschen auf der Erde anfühlt. Ebenso kann ich Ratschläge geben, wie mit den Energien, Kräften und Strömungen umzugehen und leichter klarzukommen ist. Und noch ein Hinweis: Viel wurde in den letzten Jahren geschrieben über die sogenannten „Jahresregenten“. Jahresregenten sind Planeten, die für ein Jahr eine bestimmte zugrundeliegende Energie anzeigen, die fühlbar sein soll. Das Jahr, für das ein Jahresregent zuständig ist, beginnt mit dem Eintritt der Sonne in den Widder im März. 2018 war der Jahresregent Venus. Demnach müsste 2018 ein besonders „soziales“, gesellschaftlich umtriebiges Jahr gewesen sein, in dem Beziehungen floriert haben. 2019 war ein Merkurjahr. Es müsste also ein Jahr verstärkter Kommunikation, Vielfalt und Beweglichkeit gewesen sein. Und hast du gemerkt, dass das Jahr 2020 ein besonders emotionales Jahr war, in dem die Gefühle eine größere Rolle spielten als in anderen Jahren? Nein? Denn 2020 war Mond der Planetenherrscher. Falls du es nicht gemerkt haben solltest, bin ich erleichtert. Ich habe es nämlich auch nicht bemerkt. 2021 war Saturn Jahresregent. Ein Jahr der Struktur, der Ordnung, der Autorität? Hmm. Vielleicht. Könnte man sagen. Aber trifft das nicht auch auf 2020 zu? Und wenn ich mir angucke, wie die Regierung sich durch die Coronakrise durchgewurschtelt hat, könnte man 2021 ebensogut als Jahr des Chaos, der Unordnung und des Verfalls bezeichnen. ![]() Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich hakt es also hinten und vorn, wenn ich über dieses Thema nachdenke. Und ehrlich gesagt, habe ich von diesen Jahresregenten vor 2018 auch noch nie etwas gehört. Aber ab diesem Zeitpunkt hörte und las ich ständig davon. In Zeitschriften, auf Internetplatformen, sogar eine Bekannte erzählte mir damals, jaja, das Jahr 2019 sei ja ein gutes Jahr für die Eröffnung ihres neuen Geschäfts; schließlich gehe Merkur als Jahresregent zur Hand. Ach so!? Wie dem auch sei. Wenn ICH nun über das Jahr 2022 schreibe, lege ich mein Augenmerk leider nicht auf den Jahresregenten Jupiter (obwohl mir das wahrscheinlich mehr Spaß machen würde), sondern auf das, was ich für tatsächlich relevant halte. Und das ist etwas ganz anderes: Das kommende Jahr steht, wie schon das vergangene (bzw. noch laufende) 2021, noch immer auch im Zeichen einer Unvereinbarkeit zwischen dem Neuen, das sich etablieren möchte, und alten Strukturen, die sich verfestigt haben, die aber mehr und mehr wie in einem leeren Raum agieren, da sich ihnen die Grundlage entzogen hat. Diese Thematik, die 2021 im Vordergrund stand, schwächt sich zwar ab, denn das letzte Mal, dass der dafür "verantwortliche" Aspekt exakt wird, ist der 24.12.2021: Das ist der Tag, an dem Saturn ein letztes Mal das Quadrat zu Uranus passiert. Aber, obwohl Saturn damit an Uranus vorbeizieht, wird er 2022 wieder rückläufig und kommt Uranus damit erneut im September und vor allem im Oktober sehr, sehr nahe. Saturn und Uranus: damit stehen sich gegenüber Stein, Blei, Struktur, Tradition, Autorität auf der Seite des Saturn und Luft, Beweglichkeit, Freiheit, Veränderung, Umbruch, Revolution auf der Seite des Uranus. Diese beiden Energien sind natürlich unvereinbar, denn damit das Neue kommen kann, muss das Alte sterben oder zumindest verschwinden. Und damit das Alte bleiben und sich weiter verfestigen kann, muss das Neue im Keim erstickt werden. Die Frage ist also: Was ist stärker? Das Neue oder das Alte? Auf Dauer können die alten Strukturen der Kraft der Innovation nicht standhalten. Ist das wirklich so? Ich lasse die Frage zunächst offen, denn ich möchte das ganze zunächst astrologisch aufschlüsseln und auch noch weitere Einflüsse benennen, die helfen können, die Frage zu beantworten. Es liegen also zwei gegensätzliche Strömungen vor. Die alte Ordnung wird repräsentiert durch Saturn. Die Innovation wird repräsentiert durch Uranus. Diese beiden Planeten gehören zum vierten Quadranten, sind damit Repräsentanten übergeordneter Themen, die über das Individuum hinausgehen und sind daher von gesellschaftlicher Bedeutung. Es liegt demnach zunächst folgender Widerspruch vor von: Innovation (Uranus) vs. alte Ordnung (Saturn) Im aktuellen Horoskop und das ganze Jahr 2022 über stehen diese beiden Planeten nach wie vor im Quadrat zueinander. Wie oben ausgeführt, ist diese Quadratstellung jedoch schon schwächer als im Jahr 2021. Es ist diese Quadratstellung, die überhaupt erst dazu führt, dass es einen Konflikt gibt. Saturn steht im Wassermann, in einem Luftzeichen. Uranus steht im Stier, in einem Erdzeichen. Auch Luft und Erde sind unvereinbar. Sie stehen im Tierkreis im 90 Grad Winkel, also im Quadrat. Stell dir nun vor, wie Saturn in der einen Ecke sitzt und Uranus in der anderen: Das ist so, als würden sie in verschiedenen Räumen sitzen. Als wären also zwischen ihren Ecken Wände gezogen. Sie können sich nicht ansehen und sie können einander nicht hören. Sie können ergo nicht miteinander kommunizieren. Saturn selbst gehört zum Element Erde, während der Wassermann ein Luftelement ist. Außerdem wird der Wassermann vom Planeten Uranus regiert. Und das Element Luft ist flüchtig; Luft kann nicht festgehalten werden. Das Alte (Saturn) bewegt sich also gerade in einem Raum, in dem es keinen Halt mehr findet. Mir stellt sich zudem die Frage: Tritt das Alte womöglich gerade sogar schon im Kostüm des Neuen auf, oder bröckelt es auf eine Weise, dass es sich nur noch in sich selbst zu retten versucht? Und das ist auch eine der Fragen, die sich für das kommende Jahr weiterhin stellen dürfte. Uranus, das Luftzeichen, steht im Stier: Hier haben wir das gegenteilige Phänomen, dass nämlich ein Luftzeichen im Erdelement steht. Das Luftige (Uranus) entwickelt also aus sich selbst heraus Neues (Uranus), und dieses Neue, die Innovation, die wird dann erhärtet (Stier), oder man könnte sagen: dem Neuen (Uranus) soll Ewigkeit verliehen werden (Stier). Denn der Stier ist Form. Er ist Materie. Und als Erdzeichen ist es ihm zueigen, den Dingen Ewigkeit verleihen zu wollen. D.h. also, dass die Neuerungen im Moment ihres Entstehens schon Form werden und sofort ihre Wandelbarkeit verlieren. Das ist ein mehrdimensionaler Konflikt, der viel Reibung erzeugt, bei der es die ganze Zeit darum geht, dass sich etwas bewegen und befreien und neu gestalten will und eine andere Kraft dagegenhält. Diese andere Kraft will das, was sich befreien und neu gestalten will und auch schon neu gestaltet, wieder festhalten, formen, formieren. ![]() D.h. ich sehe da so etwas wie die Gefahr eines eingefrorenen Wandels. Eine Veränderung, die im Moment ihres Entstehens versteinert. Anders und positiver ausgedrückt könnte man auch sagen, dass es ein Wandel ist, der sich in der und für die Gruppe vollzieht und von dieser aufgenommen wird. Denn das Zeichen Stier ist auch der Archetypus für die Herde. Auf die gesellschaftspolitische Situation übertragen, könnte man das übersetzen: Neuartige Impfstoffe werden im Sinne der Erhaltung einer alten Form eingesetzt. Neue Parteien werden etabliert, indem sie in das alte System inkorporiert werden. Neue Ideen (Uranus) werden von der Gruppe aufgenommen. Neue Ideen verändern die Gesellschaft. Neue Gesetze werden vom alten System absorbiert. Wie sich all das anfühlt, kann man am Jahr 2021 ablesen. Die Zeitqualität ist auf jeden Fall danach, mit Altem, Überkommenem, das nicht mehr (zu einem) passt, Schluss zu machen, Platz zu räumen für das Neue, das Risiko zu wagen. Es ist nicht ratsam, sich in dieser Phase, an das Alte zu klammern. Zudem gibt es ein Phänomen, das für 2022 tatsächlich die Durchsetzung einer Innovation anzeigt. Diese könnte sich um den 1.8.2022 wie ein Knall Bahn brechen. Nämlich dann, wenn Mondknoten und Uranus sich treffen und eine gradgenaue Konjunktion eingehen. Die Begegnung mit dem aufsteigenden Mondknoten fühlt sich oft an, als würde man plötzlich eine Kehrtwendung um 180 Grad vollziehen, jedoch statt zurückzufahren, fährt man, wie auf Serpentinen zwar in die gegengesetzte Richtung, aber auf einer anderen Ebene. Mit Uranus heißt das, dass man "herausgehoben" wird; man könnte also sagen, die Innovation wird aus den alten Stukturen (Saturn) herausgehoben und innerhalb der Gruppe (Stier) verankert. Das ist also der Moment, an dem sich gesellschaftlich eine völlig unvorhergesehene Wendung, die durchaus weitere neue Wege eröffnen mag, sich vollziehen kann. So wie alles, wird schließlich auch das Quadrat zwischen Saturn und Uranus vorübergehen. Und spätestens, wenn im März 2023 Saturn in die Fische eintritt, wird das Ende des Alten tatsächlich eingeläutet. Denn Neptun ist die Auflösung. Und auch Uranus wird, letzten Endes, irgendwann, den Stier verlassen. Konkret ist dieses „irgendwann“ im Juli 2025. Das ist also noch eine Weile bis dahin. Dann wird Uranus in die Zwillinge eintreten und dann kommt Luft zu Luft, Beweglichkeit zu Beweglichkeit. Schon vorher wandert Pluto jedoch Ende 2023 zum ersten Mal in den Wassermann und dauerhaft dann im April 2024. Spätestens dann, noch mehr aber im Sommer 2025, werden wir uns wahrscheinlich schwer damit tun, uns vorzustellen, wie sich die Jahre 2020 und 2021 angefühlt haben und wie unfrei und gefangen wir in alten Strukturen waren. Diese Freiheit, die da auf uns wartet, das möchte ich dazu sagen, ist „amoralisch“, denn die Zwillinge sind rein funktional, sie werten nichts, und auch Uranus ist wertfrei und vor allem ein Freigeist. In welchem Dienst diese Freiheit stehen wird, vermag ich also nicht zu sagen. Zurück zu 2022: Am 6. April treffen Jupiter und Neptun in Konjunktion im Neptun aufeinander. Etwas, was leicht blind- oder gutgläubig als "große Chance" verklärt werden könnte, sollte mit Vorsicht und Vorbehalt betrachtet werden: Beide Planeten stehten hier (nach der klassischen Astrologie) im Domizil und entfalten damit große Kraft. Hier kommen expansives Feuer (Jupiter) zur Maßlosigkeit des Wassers. Inhaltlich trägt diese Konstellation ein Quadrat mit sich (Feuer-Wasser), was sie entgegen oft vernommener Interpretaion spannungsreich und damit schwierig macht. In der Astropolarity Lehre beschreibt die Jupiter-Neptun-Konstellation die Suche. Sie beschreibt, wenn sie im Horoskop eines Menschen auftritt, den geistigen, intellektuellen Sucher, der, nie zufrieden, immer weiter in Gedankengebäuden und geistigen Anschauungen nach Gewissheit sucht. Das Gegenteil der Gewissheit ist der Zweifel. Also lebt dieser Mensch in permanentem Zweifel, den er mittels der erstrebten Gewissheit endlich auszuräumen sucht. Ebenso wie der Zweifel und die Suche, um Gewissheit zu erlangen, ist dieser Konstellation jedoch gerade eine eigentümliche Gewissheit inhärent. Das klingt wie ein Widerspruch, doch ist diese Gewissheit eine, die wie im Hintergrund die Melodie mitsummt, während im Vordergrund nach ihr gesucht wird. Dies übertragen auf die gesellschaftliche Situation, also die Suche nach der Wahrheit zur Ausräumung aller Ungewissheiten, kann eine mächtige Anschauung hervorbringen, die sich mit Energie und feuriger Kraft ausbreitet. Es bleibt dann nur zu hoffen, dass es wirklich die Wahrheit ist und nicht eine als Wahrheit verkleidete Gewissheit, welche letzten Endes Täuschung ist. Dies wäre dann die zur Wahrheit (Neptun) erhobene Anschauung (Jupiter), die sich mit Feuereifer (Jupiter) ausbreitet und alles überflutet (Neptun und Fische) Ein weiterer wichtiger Faktor für 2022 ist der am 11. Mai in den Widder eintretende Jupiter, der sich schnell aus der Konjunktion zu Neptun lösen und dessen eigene feurige Vorwärtsenergie im Feuerzeichen Widder verstärkt wird. Er dürfte der Innovationskraft des Uranus zuträglich sein. Jupiter ist auch das Ausland und die Reise. Es ist also zu hoffen, dass der den unter Fernweh Leidenden die eine oder andere Reise möglich sein wird. Dennoch ist der durch die letzten Steinbockgrade laufende Pluto nicht zu vergessen: Pluto trägt noch die staatliche Machtkonzentration aus dem März 2020 mit sich, als er in Konjunktion zu Saturn stand. Er bewegt sich 2022 um einen Steinbockgrad herum, der eine Metamorphose bedeutet (das ist 27,5 Grad Steinbock: nach Döbereiner Merkur-Saturn, „Metamorphose“, Entwicklungsschritt durch Krankheit, Stagnation). Pluto ist dort nach wie vor verdichtet, verhärtet, kompromisslos. Ich rechne daher nicht damit, dass sich die Macht durch den Staat in diesem Jahr lockern wird; jedenfalls nicht freiwillig. Die Machthaber werden an ihr festhalten. Sie schiebt sich wie ein sich immer weiter verpuppender, verdichtender Selbstläufer (Pluto) durch eine festgefahrene Struktur (Steinbock). Man kann sich das vielleicht ein bisschen so vorstellen, wie bei einem Auto, dessen Reifen sich beim Gasgeben immer weiter in die Erde hineindrehen. Wichtig ist aber, dass währenddessen die Metamorphose der Puppe im Kokon weitergeht. Das oben erwähnte Hin und Her zwischen Alt und Neu kann auch im persönlichen Leben für Reibung sorgen, und diese Reibung werden 2022 vor allem die Wassermänner und Stiere der zweiten Dekade zu spüren bekommen, aber auch die Skorpione und Löwen der zweiten Dekade, da deren Sonne im Quadrat zu Wassermann und Stier steht. Auch ein wichtiges Jahr wird 2022 für die Steinböcke der zweiten Hälfte der dritten Dekade sowie all jene Sternzeichen, die dazu im spannungsgeladenen Aspekt stehen: nämlich für die Widder, Krebse und Waagen, ebenfalls der zweiten Hälfte der dritten Dekade. Das sind diejenigen, die noch in den letzten 5 Tagen, bevor die Sonne im Tierkreis das Zeichen wechselt, in dem jeweiligen Zeichen geboren sind. All jene, die davor Geburtstag haben, die können aufatmen, denn für sie liegen diese schwierigen Zeiten schon in der Vergangenheit. Die Betroffenen bekommen mit dem oben erwähnten, durch den Steinbock laufenden Pluto zu tun -- und der verdichtet und verdunkelt. So sehr, dass das Licht der Sonne manches Mal sehr im Schatten stehen wird, und zwar im Schatten von Vorstellungen, von Ideen, die einäugig verfolgt werden. Überhaupt ist die Einseitigkeit ein Thema. Unter einem Plutotransit kann es passieren, dass du sehr entschlossen bist in deinen Vorstellungen, dass da keine andere Idee, kein anderer Gedanke, vor allem kein Zweifel, dazwischenpasst. Es kann sein, dass du etwas verfolgst, das kann ein berufliches Ziel sein, das kann auch im Privaten etwas sein, wo du dich einfach sehr auf eine Sache fokussierst und wovon du dann später vielleicht feststellen wirst, dass es nicht das war, wofür du es gehalten hast. Das hängt damit zusammen, dass deine Vorstellung im Moment einfach so stark ist. Und die Vorstellung ist nie die Wahrheit. Dennoch haben diese Phasen der Einäugigkeit, man könnte fast sagen, der Besessenheit, ihre Berechtigung: denn sie bewirken bei dir eine Transformation. Du wirst danach nicht mehr die- oder derselbe sein, und diese Prozesse, durch die du davor gegangen bist, die haben dann, wenn sie vorbei sind, auch oft etwas befreiendes. Eben weil diese Vorstellung sich hebt und das Leben wieder fließen darf. Das Jahreshoroskop für die einzelnen Sternzeichen folgt in den nächsten Wochen.
2 Comments
Tatjana Gabriele Fleuchaus
12/31/2021 16:20:24
Tolle Erklärungen, sehr anschaulich beschriebene Phänomene, so dass der Laie etwas damit anfangen kann. DANKE
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Heike
1/6/2022 22:41:21
Liebe Gabriele, das freut mich sehr, vielen Dank! Ich wünsche dir, dass das neue Jahr dir einige Glücksmomente und viel Freude bringen wird. Alles Liebe! Heike.
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AuthorHeike van Hoegaerden Archives
April 2022
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