Auf der Suche nach der Wahrheit Am 12.4. treffen sich Jupiter und Neptun zu einer Konjunktion auf 23 Grad 50 Fischen. Stellen wir uns die beiden als Menschen vor, die einander begegnen, so beobachten wir das Zusammentreffen eines Priesters mit einem Heiligen. Der eine, nämlich Jupiter, repräsentiert den Sucher nach der Wahrheit. Das wäre in diesem Fall der Priester: Er hat studiert, gelesen, sich gebildet. Um so der Wahrheit immer näher zu kommen. Der andere, Neptun, ist Vertreter der Wahrheit. Er ist schlicht die Wahrheit selbst. „Schlicht“ schreibe ich, weil die Wahrheit genau das ist. Sie ist nicht komplex und vielschichtig, sie zeigt sich nicht in großen Worten, und sie bedarf keiner philosophischen Abhandlungen – wie Jupiter es gern hätte. Die Wahrheit ist schlicht. Sie erschließt sich im Tun (oder nicht Tun) eines Heiligen, im Schweigen des Erleuchteten, im stillen Wissen, das keine Worte braucht und vielleicht nicht einmal Worte kennt. Jupiter und Neptun: Das ist die Suche nach dem Heiligen Gral. Das ist der Zweifel, ob irgendeine Anschauung, Religion oder Glaubensrichtung jemals die Wahrheit wird erkennen können. Es ist die Hoffnung, die Wahrheit zu finden. Und der immerwährende Zweifel, ob das, was man gefunden hat, tatsächlich das ist, wonach man gesucht hat. Jupiter repräsentiert das Prinzip der (Welt)Anschauung, also auch Philosophien, Religion und Glaubensrichtungen. Ihm geht es um Weite und Reisen, denn auf diesen gewinnen wir Anschauungen. Jupiter steht für die Hoffnung, die den Wissensdurst und die Neugierde auf das Fremde und die Weite, anfacht. Denn die Hoffnung impliziert die Erwartung, Erkenntnisse zu gewinnen und damit den Sinn (von allem) zu verstehen. Der Hoffnung aber ist der Zweifel inhärent, denn Gewissheit kann Jupiter nicht erlangen. Er kann suchen und suchen und suchen. Er wird bei seiner Suche auch durchaus fündig: Er kann sich bilden und lesen, recherchieren und studieren, reisen und Schlüsse ziehen. Er kann also Wissen erlangen. Aber die Wahrheit wird er auf diese Weise nicht verstehen. Weisheit wird er so nicht erlangen. Und vielleicht steht er am Ende da mit Zuviel: zuviel Wissen, zuviel Bildung, zuviele Bücher, zuviele Erkenntnisse, zuviele philosophische Richtungen, zuviele Fragen, zuviele Antworten. Zuviel, da all das die Substanz verschweigt, sie möglicherweise sogar zudeckt. Es ist ein Dschungel an Wissen, der doch das Geheimnis des Daseins nicht erklären kann. Vielleicht hat der Sucher sich, indem er die Hecke aus Bildung und Anschauung zwischen sich und der Wahrheit immer hochgezogen hat, sogar vom Geheimnis, das zu lüften er ausgezogen war, entfernt. Sowie das Prinzip Jupiter viele Worte macht, so macht Neptun wenige, vor allem im Verhältnis zum Prahlhans Jupiter. Daher möchte ich auch nicht viel über Neptun schreiben, denn über die Wahrheit zu schreiben und sie zu benennen, ist fast ebenso schwierig wie sie in unserer gesellschaftlichen Realität zu leben. Gerade deshalb wird ja vieles, was mit Neptun zu tun hat, als unangenehm empfunden. Denn wenn die Wahrheit über eine Beziehung oder eine Lebenslüge ans Licht kommt, kann der Lebensentwurf ins Wanken geraten. Wenn die Wahrheit sich aus dem Unbewussten in unser Bewusstsein drängt, dann kann man schon mal das Gefühl haben, dass einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Die Wahrheit ist nicht unbedingt beliebt. Es ist hier mehr als bei manch anderer Konstellation so, dass Freunde zueinander kommen, obwohl im Tierkreis die zugehörigen Zeichen Schütze und Fische im Quadrat zueinander stehen: Sie gehören zu gegensätzlichen Elementen, nämlich zu Feuer (Schütze, der von Jupiter regiert wird) und Wasser (Fische, die von Neptun regiert werden). In der alten Astrologie aber werden sowohl Jupiter als auch Neptun den Fischen zugeordnet. So ist also Jupiter, obwohl zum Schützen und somit einem Feuerzeichen zugehörend, Mitherrscher über dieses Wasserzeichen, somit über das Unbewusste, das Unendliche, das Verdrängte, das nicht Sichtbare, den Nebel, die Illusion, hinter der die Wahrheit liegt. Die Frage bei der im April stattfindenden Konjunktion ist nun, ob das jupiterhafte Ringen nach Erkenntnis sich in der Suche verbeißt, oder ob es bereit ist, den Kampf gegen den Zweifel aufzugeben und sich der Wahrheit hinzugeben. Hingabe ist nicht die Sache Jupiters. Neptun in den Fischen spricht dennoch dafür, dass Neptun stärker ist. Denn für ihn ist es ein Heimspiel. Jupiter wird sich also zwar kaum wirklich hingeben (können), aber das Tierkreiszeichen, in dem die Begegnung stattfindet, spricht doch dafür, dass Jupiter in die Meere des Unbewussten fällt, wo seine Suche Teil der Wahrheit werden kann. Und werden sehen, welche Wahrheiten (Neptun) über Anschauungen (Jupiter) 2022 an die Oberfläche gespült werden (können). Oben habe ich bemerkt, dass es sich nicht unbedingt angenehm anfühlt, wenn die Wahrheit sich Bahn bricht. Denn Täuschungen brechen auf, und damit werden scheinbare Gewissheiten in Frage gestellt. Vor allem aber kommt es zu einer „Schwemme“. Geldschwemme. Wasserschwemme. Nachrichtenschwemme. Jupiter und Neptun sind in ihrem globalen Mehr, also in einer Weite, welche nicht nur die eine Region oder das eine Land, sondern die ganze Welt betrifft, somit Hinweise auf Geldschwemme: auf Inflation. In den Fischen dürfte diese nochmal vermehrt fluten, denn die Fische schwimmen in den unendlichen, somit uferlosen Wassern, die kein Hindernis, somit kein Stopp, kein „Genug“ kennen. Möglich ist natürlich auch, dass es, wo soviel Wasser zusammenkommt, zu Naturkatastrophen kommt, zu Überschwemmungen, Fluten und Regengüssen. Wir haben dies ja bereits im Juli 2021 erlebt, als Jupiter sich in den ersten Fischegraden aufhielt, bevor er zunächst wieder zurück in den Wassermann lief. Da Neptun die Wahrheit ist, kann es natürlich dazu führen, dass Wahrheiten ans Licht kommen (s. oben: Nachrichtenschwemme; Täuschungen werden offenbar). Und letzten Endes ist das ja auch bei Hochwasser bzw. Überflutung der Fall: Das Verdrängte, Verborgene wird sichtbar, wenn es an die Oberfläche geschwemmt wird. Das soll nun aber nicht bedeuten, dass diese Konstellation, die schließlich auch Wahrheit und Selbstlosigkeit in sich trägt, negativ wäre. Das ist sie keinesfalls. Die Astrologiekundigen wissen ja ohnehin, dass es keine „schlechten“ Konstellationen gibt, sondern höchstens herausfordernde ;) Und für jeden einzelnen hängt es davon ab, ob die beiden Planeten 2022 in einem Aspekt zu einem Planeten im eigenen Geburtshoroskop transitieren. Das ist natürlich der Fall für die Stiere, Skorpione, Löwen und Wassermänner der dritten Dekade, aber auch für alle anderen, die z.B. ihren Aszendenten, ihr MC, ihren Aszendentenherrscher oder einen anderen persönlichen Planeten (Mond, Venus, Merkur, Mars) zwischen 22 und 30 Grad Stier, Skorpion, Löwe oder Wassermann in ihrem Geburtshoroskop stehen haben. Ich möchte ein Beispiel skizzieren: Jemand hat einen Aszendenten auf 24 Grad Stier. Er hat eine Venus im 2. Haus (also im Haus des Reviers und des Geldes). Venus steht im Trigon zum MC. Das MC ist von Wassermann angeschnitten. Uranus steht in 10. Themen, die hier durch den Transit der Konjunktion berührt werden, sind: AC: seine Persönlichkeit, mit der er in die Welt geht sowie seine Lebensthemen und seine Erscheinung, sein Auftreten 2. Haus und Stiervenus: Geld/Materie/Revier MC: Beruf, Berufung, Stellung in der Öffentlichkeit Uranus: Veränderung, die maßgeblich wird In dem Fall – allerdings nur unter Vorbehalt, da der Rest des Horoskops darüber Aufschluss geben müsste – könnte es sehr gut passieren, dass der Mensch im Beispiel durch den Gewinn neuer, spiritueller Anschauungen und Erkenntnisse zu einer tieferen Wahrheit gelangt, durch die seine Position im öffentlichen Leben (womöglich durch seine Unkonventionalität oder durch Neuerungen, welche er in die Gesellschaft bringt) erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Dies würde eine Verbesserung auch seiner finanziellen und materiellen Situation, ein Mehr an Sicherheit und Verankerung mit sich bringen. Das Viel und die Wahrheit würde in dem Fall einer Entwicklung entsprechen, die gesellschaftlich durch und durch positiv konnotiert ist. Die wenigsten würden sich über Geld- und Prestigezuwachs ärgern ;) Interessierst du dich für eine individuelle Ausarbeitung deines Geburtsbildes? Möchtest du dir dein persönliches Horoskop erstellen lassen? Ich bin Astrologin in Berlin und du kannst dir von mir dein Geburtshoroskop berechnen lassen. Die persönliche Beratung zum Horoskop findet hier in Berlin oder von jedem Ort der Welt am Telefon oder per Zoom statt und dauert 60 bis 90 Minuten. Zudem verfasse ich zum Geburtshoroskop individuelle schriftliche Analysen. Bei konkreten Fragen arbeite ich mit der Stundenastrologie. Du kannst ein Stundenhoroskop bei mir berechnen und deuten lassen. Mit dessen Hilfe leuchte ich die verschiedenen Facetten einer Thematik aus, die bei der Entscheidungsfindung helfen können. Auch Ja-/Nein-Fragen lassen sich damit beantworten. Zur Geburtshoroskop Analyse benötige ich dein Geburtsdatun, die Geburtszeit sowie den Geburtsort. Hier findest du mein Angebot. Ich freue mich hier auf deine Anfrage
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AuthorHeike van Hoegaerden Archives
April 2022
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